11. Boogie On the Sea Festival Chiemsee 2017
am 10.6.2017
Mehr Fotos findet man unter

Fotoimpressionen von der Staudacher Musikbühne

Zurück zur Startseite

Würde mich über positive Meinungen, aber auch Kritikpunkte freuen bitte mailen unter alex@staudachermusikbuehne.de

Traunsteiner Tagblatt: Freitag 16.6.2017
Text Reiner Strasser
Fotos : Alex Welte

Vier Pianos und drei Bands aus zwei Ländern UnterhaltsameMusik und gute Stimmung beim 11. Boogie On the Sea Festival

Um es einmal vorweg zu nehmen: warum ist diese Veranstaltung auf dem Chiemsee so erfolgreich? Ist es die Musik von nationalen und ausländischen Künstlern oder die besondere Stimmung einer Seefahrt auf dem Bayerischen Meer bei einer lauen Sommernacht mit einem romantischen Sonnenuntergang?

Dies alles wurde geboten und vermutlich ließ genau dieses Konglomerat das Boogie On the Sea Festival so erfolgreich werden, das mittlerweile in der 11. Ausgabe Fahrt aufnahm. Drei BoogieBands wurden von den Veranstaltern Welte & Janotta eingeladen, um die halbe Nacht für Stimmung an Bord der „Edeltraud“ zu sorgen.

Das Vorderdeck des größten Schiffs der Chiemsee-Flotte, auf dem genügend Raum für ein Tanzparkett zur Verfügung stand, war fest in der Hand einiger unermüdlicher Boogie-Tänzer.

Hier sorgte die Münchner Formation „Captain Matt & His New Gentlemen of Boogie“, inspiriert von Jazz-, Rock´n´Roll- und Blues-Einflüssen, in der klassischen Besetzung Piano (Matthias „Matt“ Heiligensetzer), Schlagzeug (Wolfgang Kotsowilis) und Kontrabass („Tschinge“ W. Baxter), mit kraftvollen Stücken wie dem „Bumble Boogie“, „Night Train“ oder „Pinetop´s Boogie“ für ausgelassene Stimmung.

Die Bühne im Achterdeck teilten sich die beiden Bamberger Pianisten Ulrich Zenkel und Marc Hupfer mit Julian Göller am Schlagzeug und Valentin Findling (Bluesharp und Gesang), die als „Boogiemen´s Friends“ in der Szene bereits seit längerem bekannt sind.

Für Ulrich Zenkel, einem der quirligsten bayerischen Boogiepianisten, der hier an Bord auftreten durfte, war ein Instrument nicht genug. Mit überschäumender Spielfreude beim „Boogie-Woogie Country-Girl“, völlig losgelöst, sitzend oder stehend auf- und abhüpfend, wechselte er sich mit Marc Hupfer an beiden Kawai-Pianos ab, oder sie hämmerten beide vierhändig auf ein Piano ein.

Julian Göller, der jüngste im Bunde und nicht überhörbar, begeisterte mit seinen ekstatischen Schlagzeug-Soli. Er ist mit seinen erst 20 Lenzen bereits ein gefragter Schlagzeuger auch bei internationalen Musikern.
Eine Spur verhaltener ging es im Oberdeck beim „Dániel Balázs Boogie Quartett“ zu, der Dialekt der Magyaren als Sprachbarriere ließ eine Kommunikation mit dem Publikum nur eingeschränkt zu.

Mit klassischem Boogie-Klavierspiel würdigte Dániel Balázs, der „Botschafter des Boogie-Woogie“, wie er sich selbst gern bezeichnet, Piano-Altmeister wie Albert Ammons oder Axel Zwingenberger.

Ferenc Zink am Kontrabass, Schlagzeuger Barnabás Koch und Sänger Mátyás Pribojszki, der mit seinem leidenschaftlichem Bluesharp-Spiel immer wieder kräftigen Zwischenapplaus einheimste, komplettierten das Quartett aus Ungarn.
Zum Ende der „Chiemsee-Kreuzfahrt“ versammelten sich die vier Pianisten aller drei Bands, um gemeinsam mit den „Boogiemen´s Friends“ das diesjährige Festival ausklingen zu lassen.

Diese Session kam beim Publikums so gut an, dass weitere Zugaben gefordert wurden und bereitwillig gewährt wurden. So gestaltete sich das achthändige Spiel auf zwei Pianos zum „Finale furioso“, das mit stürmischem Applaus die Einfahrt in den Heimathafen begleitete